Dienstag, 19. Oktober 2004

neunzehnzehn-nullvier

Bin heute schlecht rausgekommen. Warn bißchen spät, gestern. Hab lange mit meiner Frau geredet, sie hat Probleme mit ihrm Chef. Wer hat keine Probleme mit seim Chef? Ich hab immer Probleme mit meiner Arbeit. Immer die gleichen, seltsamerweise. Bin zu langsam, zu unkonzentriert, zu vergesslich, zu unordentlich. Natürlich hab ich mich immer wieder gegen diese Vorwürfe gewehrt, hab sie als bösartige Intrigen meiner jeweiligen Kollegen dargestellt, als etwas, wofür ich nichts konnte. Mittlerweile bin ich zu dem Punkt gelangt zu sagen: Ja, bin ich! Zu langsam, zu unkonzentriert, alles, alles. Schließlich hab ich die Verantwortung für alles in meinem Leben, also auch für die Vorwürfe, die mir von anderen gemacht werden. Aber woher kommt meine Langsamkeit, zum Beispiel? Früher hab ich immer gesagt: das ist mein altes Geburtstrauma. Bin im Geburtskanal stecken geblieben, mein Gehirn war fürn Moment mit Sauerstoff unterversorgt, seitdem bin ich zu langsam. Zumindest in meiner frühesten Kindheit war ich extrem langsam. Brauchte, um den Löffel vom Teller zum Mund zu führen, mindestens eine Minute und habe dann an dem Bissen eine halbe Stunde lang darauf rumgekaut, bevor ich ihn runterschluckte. Mein Mittagessen war ab dem zweiten Bissen immer schon kalt... Aber das war früher. Jetzt bin ich in vielem fast so schnell wie die meisten anderen. Fast. Aber eben doch noch vielleicht ein Tick'chen langsamer. Zumindest soweit, dass es andere immer wieder aufregt. Aber mein Geburtstrauma ist es nicht allein. Viel trägt dazu auch mein immerwährender Trotz bei. Vor vielen Jahren einmal fragte mich eine Mitwohngemeinschaftlerin einmal, was mich "Ticken" mache. Was meine ureigenste Antriebskraft sei. Damals konnte ich ihr diese Frage gar nicht beantworten. Jetzt weiß ich, es ist mein Trotz. Alles was ich tue und sage geschieht aus einem gewissen Trotz heraus. Immer wieder mit dem kopf gegen die Wand. Ich will Mauern durchbrechen, der Welt meine eigenen Regeln aufzwingen. Ich will frei sein! kennt jemand das Lied von Xavier Naidoo? Genau so. Ich will frei sein! Das ist die Quelle meiner Kraft.

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